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Schiffe im Mondlicht

Während seiner gesamten Jugend in Winterswijk kopiert Mondriaan unter der Anleitung seines Vaters zahlreiche Gemälde – das jugendliche Alter Piets steht dabei im Widerspruch mit der altmodischen Malweise, die er hier an den Tag legt. Das Gemälde: „Schiffe im Mondlicht“, das Sie hier sehen, ist vermutlich ebenfalls eine Kopie von einem älteren Werk. Eine derartige Landschaft kommt hier in der Umgebung von Winterswijk nicht vor. Achten Sie auf die Signatur, die ganz anders ist als sonst: Sie erscheint hier im Stil der Meister des niederländischen 17. Jahrhunderts.

Unterstützung und Rat erhält Piet während seiner Ausbildungszeit zum Zeichenlehrer bei dem betagten Braet von Uberfeldt, einem Zeichenlehrer aus Amsterdam, der mit 73 Jahren nach Doetinchem umzieht. Mit dem Zug fährt Piet Mondriaan regelmäßig dorthin, um Braets Druck- und Gemäldesammlung zu studieren. Hier lernt Piet zum Beispiel die Werke der Maler Bosboom, Breitner, Jozef Israels und Koekkoek kennen. Manchmal darf er eine Mappe mit Drucken mit nach Hause nehmen, um sie dann nachzuzeichnen.

Nachdem er sein Studium an der Akademie abgeschlossen hatte, kopierte er weiterhin zahlreiche Meisterwerke. Das war für ihn eine wichtige Einkommensquelle. Zu dieser Zeit galt das Kopieren von Gemälden als ein ehrwürdiges Können, und für gute Kopien wurde viel bezahlt. Allerdings durfte die Kopie nie völlig identisch sein mit dem Original, und auch das Format musste stets abweichen.

1890

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