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Die Kirche Saint-Germain-l’Auxerrois

Die Kirche Saint-Germain-l'Auxerrois ist ein 1867 entstandenes Gemälde des französischen Malers Claude Monet. Das in Öl auf Leinwand gemalte Bild hat eine Höhe von 79 cm und eine Breite von 98 cm. Es gehört zur Sammlung der Nationalgalerie in Berlin. Zu sehen ist eine alltägliche städtische Szene in Paris mit Blick vom Palais du Louvre auf die Kirche St-Germain-l'Auxerrois. Während die Architektur voller Details wiedergegeben ist, stellt Monet die Menschen in diesem Bild als schemenhafte Silhouetten dar. Sein Malstil zeigt hierbei bereits Elemente des aufkommenden Impressionismus. Monet malte im selben Jahr zwei weitere Stadtansichten, die ebenfalls die Umgebung des Louvre zeigen.

Bildbeschreibung Das Gemälde zeigt eine Pariser Stadtansicht. Von einem erhöhten Standpunkt aus richtet sich der Blick auf die Fassade der Kirche St.-Germain-l'Auxerrois. Rechts daneben steht eine Reihe von Wohnhäusern, ein anderes Haus ist am linken Rand hinter der Kirche und einem angefügten Torbogen zu erkennen. Über den Gebäuden zeigt sich nahezu monochrom ein hellblauer Himmel, an einigen Stellen gibt es weiße Wolkenschlieren. Im Vordergrund ist die Place du Louvre mit zahlreichen blühenden Kastanienbäumen zu sehen. Der Platz und die umliegenden Straßen sind durch ein geschäftiges Treiben geprägt; zahlreiche Passanten flanieren umher und einige Pferdekutschen warten am Platz auf Fahrgäste. Ein weiteres Gefährt hat sich am linken Rand bereits auf den Weg gemacht. Für den Kunstkritiker Karl Scheffler bildet nicht die Architektur der Kirche und der Häuser am Rand das Hauptmotiv des Bildes, sondern für ihn ist es „der Schatten unter den blühenden Kastanienbäumen mit der wimmelnden Menge".Monet zeigt innerhalb des Gemäldes eine unterschiedliche Malweise. Die Fassade der Kirche ist weitestgehend präzise ausgeführt. So sind viele Details wie die große Fensterrose, das Strebewerk, mehrere Kreuzblumen und eine Dachfigur gut zu erkennen. Farblich überwiegt bei der Kirche im oberen Bereich ein kühles Graublau, im Erdgeschoss gibt es einen hellen Ockerton und der angefügte Torbogen erscheint Hellgrau. Den klaren Linien der Architektur steht die Malweise der Kastanienbäume gegenüber. Sie sind charakterisiert durch dünne schwarze Baumstämme, dem getupften Hellgrün der Blätter und den darin aufscheinenden weißgelben Blüten. Die Vegetation lässt auf das Frühjahr als Entstehungszeit des Bildes schließen. Wenig detailreich ausgeführt sind zudem die zahlreichen Passanten im Bild. Zwar sind die Damen durch Sonnenschirme und weit ausladende Kleider gekennzeichnet und bei den Herren dominieren schwarze Anzüge und Zylinder, aber die Menschen erscheinen insgesamt als gesichtslose Figuren, von denen wenig mehr als ihre Silhouetten zu erkennen sind. Für Karl Scheffler ist die Menschenmenge „mit seltener Überzeugungskraft" „dargestellt, trotzdem sie nicht zusammengesetzt ist aus Typen, sondern aus Farbflecken."Auffallend ist der von Monet gewählte Bildausschnitt, der an neuartige Architekturfotografien erinnert, wie sie beispielsweise seit Ende der 1850er Jahre von Gustave Le Gray bekannt sind. Der links im Bild sichtbare Torbogen verbindet St.-Germain-l'Auxerrois mit dem zweiten Glockenturm der Kirche, der jedoch vom Bildrand beschnitten außerhalb der Gemäldeansicht liegt. Dieser Turm, wie auch das links davon stehenden Rathaus des 1. Arrondissements von Paris, waren erst wenige Jahre zuvor errichtet worden. Monet fokussierte sich hingegen in seiner Ansicht auf die Darstellung der mittelalterlichen Kirche und wählte als zeitgenössischen Kontrast hierzu die im 19. Jahrhundert errichteten Wohnhäuser am rechten Rand. Das Bild ist unten rechts mit „66 Claude Monet" signiert, wobei die Jahresangabe fehlerhaft ist.

1867
Öl auf Leinwand
79.0 x 98.0cm
A I 984
Abbildung en tekst met dank aan Wikipedia, 2023

Wo Sie das finden können

Alte Nationalgalerie
Alte Nationalgalerie
Permanente Sammlung