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Landhaus in Hilversum

Landhaus in Hilversum ist ein 1901 entstandenes Gemälde des deutschen Malers Max Liebermann. Das in Öl auf Leinwand gemalte Landschaftsbild hat eine Höhe von 65 cm und eine Breite von 80 cm. Es gehört zur Sammlung der Nationalgalerie in Berlin. Das Gemälde zeigt eine Villa in einem Park in der Umgebung der niederländischen Stadt Hilversum. Vorbild für die Bildkomposition war das Motiv Landhaus in Rueil des Franzosen Édouard Manet. Das Landhaus in Hilversum markiert Liebermanns Hinwendung zu Darstellungen aus dem großbürgerlichen Milieu, nachdem er zuvor wiederholt Alltagsszenen arbeitender Menschen gezeigt hatte. Nach dem Gemälde malte er zahlreiche weitere Werke mit Ansichten einer Villa im Park, vor allem Motive seines eigenen Sommerhauses am Wannsee.

Bildbeschreibung Das Gemälde Landhaus in Hilversum zeigt ein Motiv, das Liebermann aus der niederländischen Provinz Noord-Holland kannte. In einem Park mit zahlreichen Bäumen „im satten, saftigen Grün" steht in mittlerer Entfernung zentral ein weißes Herrenhaus. Die bildparallel gezeigte Fassade gliedert sich in drei Stockwerke. Im Erdgeschoss ist mittig die Eingangstür mit einem ornamentgeschmückten Oberlicht und darüber einem kurzen Vordach zu erkennen. Daneben findet sich jeweils ein Fenster mit geöffneten Fensterläden. In den beiden oberen Stockwerken reihen sich je drei Fenster ohne Fensterläden. Alle Fenster sind Sprossenfenster mit kleinen Scheiben in einem Gitternetz. Die Gitternetzlinien leuchten hell vor den dunklen Räumen im Inneren. Die Fenster- und Türfassungen haben einen Gelbton, die Fensterläden und die Eingangstür sind in dunklem Grün gestrichen. Auffallendes Gestaltungselement der Fassade ist eine Art Attika in der Mitte, in der eine runde Turmuhr eingelassen ist. Seitlich davon ist das rötliche Ziegeldach sichtbar. Dahinter scheint durch die Bäume an wenigen Stellen ein weißgrauer Himmel.

Vor dem quaderförmigen Haus liegt ein großes rundes Rosenbeet mit grünem Blattwerk und einigen roten Blüten. Den Vordergrund bildet eine hellgrüne Rasenfläche. Sorgfältig sind die Bäume des Parks arrangiert. Von links und rechts ragen Reihen mit jeweils angeschnittenen Bäumen bis an das Haus heran. Dahinter sind Baumstämme und Blattwerk weiterer Bäume zu erkennen, teilweise sind sie nur als dunkle Schattenbereiche zu erahnen. Markant ist hingegen ein mächtiger Baum, der den Vordergrund der rechten Bildseite dominiert und im Kontrast zur weißen Hausfassade steht. Sein dicker dunkler Stamm wird vom oberen Bildrand beschnitten und nur ein Teil der dahinter herunterragenden Baumkrone erscheint im Gemälde. Verschiedene Autoren vermuteten hier als Baumart eine Buche.

Das Gemälde kommt ohne menschliches Personal aus. Alle Fenster und Türen sind verschlossen; im Park streifen weder Bewohner noch dienstbare Angestellte umher. Dennoch gibt diese „lichtdurchflutete Räumlichkeit" Hinweise auf die Besitzer des Anwesens. Der Park in seinem gepflegten Zustand ist ein Ort der ungestörten Ruhe, der als Augenweide zur Entspannung der unsichtbaren Besitzer dient. Im Gemälde zeigt Liebermann eine variantenreiche Pinselführung: Der Vordergrund mit der Rasenpartie ist mit breitem Pinsel teils nur dünn aufgetragen, im Blumenbeet sind die Blüten mit feinem Pinsel getupft und die Bäume wirken teils wie gespachtelt. Das Gemälde ist unten links signiert mit „M.Liebermann".

1901
Öl auf Leinwand
65.0 x 80.0cm
A II 158
Abbildung en tekst met dank aan Wikipedia, 2023

Wo Sie das finden können

Alte Nationalgalerie
Alte Nationalgalerie
Permanente Sammlung