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Salvator mundi (Gemälde)

Salvator mundi (lateinisch für „Erlöser der Welt" oder „Heiland der Welt") ist der Titel eines Gemäldes, das Leonardo da Vinci zugeschrieben wird. Das Ölgemälde zeigt Christus als Heiland der Welt und wird auf die Zeit um 1500 datiert.

Die Provenienz des Gemäldes ist nur lückenhaft belegt. Vereinzelte Erwähnungen, bei denen jedoch unsicher ist, ob sie sich auf das Gemälde beziehen, finden sich für den Zeitraum von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis 1763. Erst nach dem Jahr 1900 finden sich sichere Nachweise, wenngleich das Gemälde zu diesem Zeitpunkt einem Schüler aus dem Kreis Leonardos zugeschrieben wurde.

2005 wurde das Werk vom Kunsthändler Robert Simon und weiteren Personen erworben, die Restaurierungen und Untersuchungen veranlassten. Verschiedene Expertisen kamen zu dem Ergebnis, dass es sich um ein eigenhändiges Werk Leonardo da Vincis handle. Zugleich gab es anderslautende Einschätzungen, die beispielsweise von einer Werkstattarbeit - und damit lediglich einer Miturheberschaft Leonardos - ausgehen. Ungeachtet dessen erzielte das Gemälde bei anschließenden Versteigerungen Rekordsummen. Mit einem am 15. November 2017 bei Christie's in New York erreichten Verkaufswert von 450,3 Millionen US-Dollar (inklusive Gebühren wie z. B. Aufgeld; netto exakt 400 Millionen US-Dollar) handelt es sich um das derzeit teuerste Gemälde, das jemals versteigert wurde. Es befindet sich im Besitz des Saudischen Königshauses um Mohammed Bin Salman.

Beschreibung Das 65,6 × 45,4 cm große Gemälde ist mit Ölfarben auf einer Walnussholztafel gemalt. Es zeigt Christus als Heiland der Welt in frontaler Ansicht, der die rechte Hand mit segnender Geste erhoben hat und in seiner Linken eine Kristallkugel hält.

Bedeutung Wenn es sich tatsächlich um einen Leonardo handelt, so ist es eines von nur rund 15 erhaltenen Ölgemälden Leonardo da Vincis. Es handelt sich außerdem um die erste Neuzuschreibung eines Originals an Leonardo da Vinci, seit 1909 das Gemälde der Madonna Benois wiederaufgefunden worden war, das sich heute in der Eremitage in Sankt Petersburg befindet.

Es hat in der Bildanlage bemerkenswerte Ähnlichkeit mit dem Salvator Mundi von Melozzo da Forlì im Palazzo Ducale in Urbino (1480/82), in dem schon Heydenreich (1964) das mögliche Vorbild für Leonardos Bild sah. Nach Heydenreich gab es nicht notwendigerweise ein Gemälde von Leonardo über diesen Gegenstand, sondern möglicherweise nur eine Kartonskizze, die von seinen Schülern als Vorlage für Gemälde benutzt wurde, zu denen er hin und wieder beitrug.

Seit der Veröffentlichung des Gemäldes haben sich allerdings zahlreiche Experten gegen die Zuschreibung des Gemäldes an Leonardo bzw. gegen dessen alleinige Autorschaft ausgesprochen. Dazu zählen Charles Hope (ehemaliger Direktor des Warburg Institute, London), Carmen Bambach (Metropolitan Museum of Art, New York), Charles Robertson (Oxford Brookes University) und Frank Zöllner (Verfasser des maßgeblichen Werkkatalogs der Gemälde Leonardos). Nach Zöllner ist die Zuschreibung vor allem aus zwei Gründen unklar: Zum einen wurde das Bild einer umfangreichen Restaurierung unterworfen, so dass die ursprüngliche Qualität sehr schwer zu beurteilen ist, zum zweiten verwendet es eine Sfumato-Technik, die eher der seiner Schüler in den 1520er Jahren entsprach. Erschwerend kommt hinzu, dass die Restauratorin zwischen der Ausstellung des Gemäldes in London im Jahr 2011 und seinem Verkauf 2017 Veränderungen vornahm. Das betrifft vor allem die Gewandfalten der rechten Bildseite. Verschiedene Details (Hand und Fingernägel, Kristallkugel, Haare, Gewand, schwere Augenlider und verschattete Augen) und die Behandlung des Lichts sprechen allerdings auch nach Zöllner für eine Beteiligung Leonardos. Das Gemälde ist nach seiner Einschätzung an Qualität den anderen bekannten Salvator mundi-Varianten aus der Schule von Leonardo überlegen. Wie Heydenreich sieht er in einem Salvator Mundi von Melozzo da Forlì im Palazzo Ducale von Urbino das Vorbild Leonardos und spricht sich für eine Datierung nach 1502 (und sogar nach 1507) aus (ab dieser Zeit sind Aufenthalte in Urbino nachweisbar). Der Kurator der National Gallery, Luke Syson, der das Bild auf seiner Ausstellung 2011 präsentierte, sprach sich dagegen für die Urheberschaft von Leonardo aus und datierte es auf die Zeit vor 1500.

um 1500
Öl auf Holz
65.6 x 45.4cm
Abbildung en tekst met dank aan Wikipedia, 2023

Wo Sie das finden können

Louvre Abu Dhabi
Louvre Abu Dhabi
Permanente Sammlung