Object Image

Selbstbildnis mit Halsberge

Das Selbstbildnis mit Halsberge ist ein Ölgemälde des niederländischen Malers Rembrandt van Rijn. Das Werk ist als Hochformat auf Eichenholz ausgeführt und wurde etwa 1629 gemalt. Zuvor hatte Rembrandt sein Porträt wiederholt als Nebenfigur in Gemälden mit biblischen oder historischen Darstellungen untergebracht und mehrere eigentliche Selbstporträts gemalt.

Das Selbstbildnis befindet sich im Eigentum der Stadt Nürnberg und wird als Dauerleihgabe im Germanischen Nationalmuseum ausgestellt. Bis 1998 galt es als eine Kopie des Originals im Mauritshuis in Den Haag. Um die Jahrhundertwende wurde die Version des Germanischen Nationalmuseums als das Original identifiziert, nach dem in der Werkstatt Rembrandts das Bildnis im Mauritshuis und weitere Kopien gemalt wurden.

Beschreibung Das Gemälde zeigt das Brustbild des dreiviertel nach rechts gewandten jungen Rembrandt, der den Kopf zum Betrachter gedreht hat und ihn anschaut. Rembrandt hat einen leicht rosigen Teint und trägt halblange braune Locken, die ein wenig in die Stirn fallen. An der linken Seite des Kopfes trägt er eine Cadenette oder Liebeslocke, die bis über die Schulter herabhängt. Die Kleidung scheint ein dunkles Wams zu sein, darüber trägt er eine eiserne Halsberge und ein weißes Halstuch. Die Halsberge und die Cadenette - in der Bedeutung des frühen 16. Jahrhunderts - weisen ihn als jungen Aristokraten oder Offizier aus. Rembrandt verzichtet auf eine Darstellung in bürgerlicher Kleidung und wählt stattdessen überaus selbstbewusst die Kleidung eines Standes, dem er tatsächlich nicht angehört. Der Hintergrund des Gemäldes ist graubraun in verschiedenen Schattierungen und scheint eine Mauer darzustellen. Das Licht fällt von links auf Rembrandt, so dass es die rechte Gesichtshälfte Rembrandts ausleuchtet und von der Halsberge reflektiert wird, aber das linke Auge im Halbschatten liegen lässt.

Das Gemälde hat das Format 38,0 × 30,9 cm und ist mit Ölfarbe auf Eichenholz gemalt. Der dendrochronologischen Untersuchung durch Peter Klein zufolge stammt das Holz dieses Gemäldes von demselben Baum wie das der Büste eines lachenden Mannes im Rijksmuseum Amsterdam.

Es trägt Rudolf Bergau zufolge kaum sichtbar die Reste eines aus den Buchstaben R, H, und F bestehenden Monogramms. In der vierten Auflage des Gemäldekatalogs des Germanischen Nationalmuseums wurde 1909 nur angegeben, dass sich unten rechts der Buchstabe R befindet. Die Mitarbeiter des Rembrandt Research Project fanden 1969 bei ihrer Untersuchung des Gemäldes keine Signatur. Erst Ende des Jahrhunderts wurden bei neuerlichen Untersuchungen oben rechts Reste des Monogramms RHL gefunden.

Gemälde Im 1905 erschienenen zweiten Band der Iconographia Batava von Ernst Wilhelm Moes wird unter den Porträts Rembrandts neben der Version im Mauritshuis als Original und dem Nürnberger Porträt eine weitere alte Kopie erwähnt, die sich im Besitz von Abraham Bredius in Den Haag befinden sollte. Diese Kopie wurde auch von Cornelis Hofstede de Groot in seinem Werkverzeichnis von 1915 erwähnt. Die Kopie, Öl auf Holz im Format 35 × 32 cm, gelangte später in die Sammlung von J. Kronig in Monte Carlo.

Eine dritte und nicht besonders originalgetreue Kopie, Öl auf Holz im Format 38,8 × 26,6 cm, befand sich im Magazin des Statens Museum for Kunst, auch sie wurde bereits von Hofstede de Groot erwähnt.1962 wurde von einem Kunsthändler am Rindermarkt in Zürich eine vierte Kopie angeboten, die sich zuvor in der Kunstsammlung des Palais Attems in Graz befunden hat.

c. 1629
Oil on oak panel
38.2 x 31.0cm
Q18655609
Abbildung en tekst met dank aan Wikipedia, 2023