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Flötenkonzert Friedrichs des Großen in Sanssouci

Das Flötenkonzert Friedrichs des Großen in Sanssouci ist ein Gemälde des deutschen Malers Adolph von Menzel, das heute in der Alten Nationalgalerie in Berlin hängt. Es zeigt den Preußenkönig beim Flötensolo während eines Abendkonzerts, das er zusammen mit Musikern vor Gästen im festlich erleuchteten Konzertzimmer seines Rokokoschlosses Sanssouci abhält.

Das Gemälde An zentraler Stelle des Gemäldes steht Friedrich der Große, die Querflöte im Ansatz, das Notenpult vor ihm von zwei Kerzen beleuchtet. Er trägt eine Zopfperücke, einen langen, geöffneten, preußisch-blauen und rot gefütterten Rock sowie soldatische Stulpenstiefel. Er wird von einem Mann am Cembalo und einer Streichinstrumentengruppe begleitet. Mit Ausnahme des Cembalisten und des Cellisten verharren alle männlichen Anwesenden, auch die Männer im Publikum, stehend, um dem König ihre Reverenz zu erweisen.

Das Gemälde wird durch Friedrichs Notenständer, der in der Bildmitte platziert ist, in zwei unterschiedliche Hälften geteilt. In jeder der beiden Hälfte befinden sich acht Personen, von denen jeweils fünf stehen und drei sitzen.

Rechts im Bild steht ein älterer Zuhörer, den Blick nicht dem König zugewandt, sondern auf den Boden gerichtet. Es ist der Flötenlehrer Friedrichs des Großen, Johann Joachim Quantz, der seine ganze Konzentration den Klängen der Musik zu widmen scheint. Seine Haltung ist väterlich, er zollt dem König allerdings nicht seinen ganzen Respekt, denn er lehnt sich gedankenverloren an ein größeres Gemälde, das rechts an der Wand hängt. Der Musiker mit der Violine rechts außen ist der Konzertmeister Franz Benda.

Auch die Zuhörer auf der linken Seite des Bildes sind eindeutig zu identifizieren. Menzel hat in einer seiner Vorstudien zum Bild deren Namen preisgegeben. Der ins Auge stechende Dicke mit der altmodischen Perücke ist Graf Gustav Adolf von Gotter, ein Lebemann, von Zeitgenossen als nervtötend beschrieben, gleichwohl ein Günstling des Königs, der stets seinen Vorteil zu nutzen wusste. Leicht versetzt hinter ihm steht mit verzücktem Gesichtsausdruck Jakob Friedrich Freiherr von Bielfeld. Er gehörte zu den Bewunderern Friedrichs des Großen, die tatsächlich wegen der Musik (und nicht nur wegen der Ehre, eingeladen zu werden) an dessen Konzerten teilnahmen. Der Mathematiker und Geograf Pierre-Louis Moreau de Maupertuis hingegen schaut gelangweilt zur Decke. Er gehört zu denjenigen unter den geladenen Gästen, die an der Musik weniger interessiert zu sein scheinen. Im hinteren Teil des Gemäldes sitzt die Lieblingsschwester Friedrichs des Großen, Wilhelmine von Bayreuth, auf einem rot gepolsterten Sofa.

Auch am Cembalo sitzt kein Unbekannter: Es ist Carl Philipp Emanuel Bach, der Sohn Johann Sebastian Bachs. 28 Jahre stand er im Dienst des Königs. Auf dem Bild sieht man allerdings, dass er von den musikalischen Künsten seines Arbeitgebers nicht so viel hält. Zwar wendet er dem Flötenspieler das Gesicht zu und scheint auf seinen Einsatz zu warten, doch die genauere Betrachtung lässt erkennen, dass seine Augenlider halb geschlossen sind und sein Gesichtsausdruck blasiert und fast abweisend wirkt.

Die alte Dame, die hinter dem Notenständer in der Bildmitte sitzt, ist die Gräfin Camas. Zur Rechten von Wilhelmine und direkt hinter dem musizierenden Preußenkönig sitzen im Publikum die jüngste Schwester Friedrichs, Amalie von Preußen, die wie der Monarch Musikstücke komponierte, und eine Hofdame. Hinter den Prinzessinnen steht der Hofkapellmeister Carl Heinrich Graun. Der Mann im Hintergrund ist Friedrichs Freund Chasôt.

from 1850 until 1852
Öl auf Leinwand
142.0 x 205.0cm
A I 206
Abbildung en tekst met dank aan Wikipedia, 2023

Wo Sie das finden können

Alte Nationalgalerie
Alte Nationalgalerie
Permanente Sammlung