Der Schaafkopf
Die Beschreibung des Schaafkopfes in der Merkwürdigen Lebensgeschichte des Franz Xaver Messerschmidt ist wenig schmeichelhaft. Von einem Einfaltspinsel ist da 1793 die Rede, der sehr dumm und tückisch sei, ganz unbrauchbar zu jedem Geschäft, aber immer geschäftig. Die weit aufgerissenen Augen und die in Falten gelegte Stirn vermitteln jedoch eher einen fragenden Ausdruck, während die zusammengepressten Lippen als ein bewusstes Schweigen bei gleichzeitigem Amüsement gelesen werden können. Innerhalb der Serie der sogenannten „Charakterköpfe“ ist dies die extremste aller natürlich anmutenden Büsten. Übertroffen wird sie nur von den hybriden Schnabelköpfen.
1777/1783
Braun gefleckter Alabaster
43.5 x 21.0 x 33.0 cm
5509
Abbildung © Belvedere, Wien, 2024
Wo Sie das finden können
Oberes Belvedere
Permanente Sammlung
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Der Schaafkopf, Franz Xaver Messerschmidt
Sammlungsrundgang. Highlights des Belvedere
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