Mädchen vor dem Lotteriegewölbe
Rührend, wie die junge Frau mit großen Augen auf die Zahlen blickt. Sie hat nicht gewonnen. Die Lottoscheine in ihrer Hand sind wertlos, das eingesetzte Geld ist unwiederbringlich dahin. Möglich, dass sie sich noch am „kleinen Spiel für Linz“ beteiligen wird. Doch egal, wie sie sich entscheidet, der eigentliche Gewinner steht bereits fest: Es ist der Staat, der um 1830 knapp die Hälfte aller Spieleinsätze einstrich. Ort des Geschehens ist eine Trafik, in der neben Lotterielosen auch Tabakwaren verkauft werden. Pfeifen und Tabakdosen sind in der Auslage zu sehen. Bei allem Mitleid, die die Szene hervorrufen mag – sie ist zugleich Warnung vor dem Laster des Glücksspiels und vor jenem des Rauchens.
1829
Öl auf Leinwand
63.0 x 50.0cm
2177
Abbildung © Belvedere, Wien, 2024
Wo Sie das finden können
Oberes Belvedere
Permanente Sammlung
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Mädchen vor dem Lotteriegewölbe, Peter Fendi
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